In den Neunziger Jahren arbeitete ich als freier Mitarbeiter für die größte deutsche Eishockey-Fachzeitschrift, die „Eishockey News“.
Mein Aufgabenbereich galt vor allem dem damaligen Erstligisten ESV Kaufbeuren, seinen kanadischen und amerikanischen Spielern sowie finnischen und kanadischen Trainern.
Ein Original vor dem Herrn war der damalige Trainer Tom Coolen. Wer meinen „Leo – ein Leben im Löwenblues“, 2010 verfasst, gelesen hat, der kann sich bestimmt noch an die eis-coole Episode mit ihm als halberfrorenem Zuschauer beim Uefacup-Spiel gegen Rapid Wien im November 1997 im eiskalten Olympiastadion erinnern.
Nun, dieser Tom Coolen war immer für einen coolen Spruch gut, denn er nahm kein Blatt vor den Mund, so dass seine Statements nie so weichgespült waren, wie dies 95 % der aktuellen Fußballprofis heutzutage nichtssagend praktizieren.
So sagte er eines Tages in seiner unverblümten Art zu mir:
„Uli, Eishockey muss doch ein wirklich großartiger Sport sein, wenn es selbst die größten Idioten unter den Funktionären nicht geschafft haben, ihn zu zerstören!“
Kann man nicht zumindest einen Teil dieser knackigen Aussage auf unsere Münchner Löwen übertragen, denen heute Abend übrigens im bayerischen Fernsehen um 22 Uhr eine sehr sehenswerte Kurzdokumentation über das Besondere am Löwendasein gewidmet ist. Man kann diese auch im Internet in der Mediathek des BR ansehen.
Wie viele Funktionäre, Investoren, Vereinsvorstände wie Sportdirektoren haben es bis heute trotz ständiger Fluktuation nicht geschafft, diesen, unseren Verein zu vernichten!
Er lebt seit fast 158 Jahren durch die Leidenschaft, Leidensfähigkeit und unverbrüchliche Treue von seinen Fans, was die von der anderen Straßenseite nie hinbekommen haben und werden. Unabhängig von sportlichen Erfolgen und wirtschaftlicher Intelligenz. Er lebt!
In diesem Sinne:
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!
Tom Coolen und seine Lebensweisheit
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