Verrücktes Happyend im Grünwalder „Geisterhaus“

Dass unsere junge Mannschaft bei tropischen Temperaturen an einem Wochentag um 14 Uhr (!) gegen Nürnberg 2 unter Ausschluss der Fans antreten musste, hatte sie keineswegs nur den doofen Sitzschalen- und Fahnenstangenwerfern des Relegationsspieles zu verdanken, sondern der Anhäufung von dämlichen Verfehlungen der Pyro-Fetischisten während der Saison, vor allem bei Auswärtsspielen.
Man muss beiden Mannschaften ein Riesenkompliment machen, die unter diesen Bedingungen ein tolles Fußballspiel zeigten, mit sensationellen Toren (das Nürnberger 1:1 aus fast 40 Metern!) und unglaublichem Tempofußball. 5:3 bei diesen Bedingungen!
Was wäre wohl unter normalen Rahmenbedingungen auf Giesings Höhen abgegangen? Wieder konnten unsere Löwen in den Schlussminuten ein Spiel positiv wenden, das „Sechzger“ wäre wohl erneut zum Hexenkessel geworden.
Nach 12 Punkten aus den ersten fünf Spielen möchte ich eine kleine Zwischenbilanz ziehen:
Unser blutjunger Tormann Marco Hiller hat hervorragende Qualitäten im 1:1, strahlt aber insgesamt, was durchaus verständlich ist, noch nicht die Ruhe aus, die eine Hintermannschaft benötigt. Im Abwehrverbund ist Routinier Jan Mauersberger trotz seiner Schnelligkeitsdefizite meist eine Bank, noch dazu mit starken Offensivqualitäten (Torvorlage auch heute!) ausgestattet. Weber, Weeger und Köppel spielen solide, während Jakob mit seinen Gedanken wohl schon bei einem höherklassigen Club weilt.

Im Mittelfeld wurden die verletzten Kindsvater und Wein heute ebenso vermisst wie ein Nuno Koussou. Timo Gebhart ist in der aktuellen Verfassung eine Topverstärkung und wird leider oft knallhart angegangen. Ich hoffe, dass er weiterhin seine Emotionen im Griff hat.
Andermatt besitzt eine hohe Spielintelligenz und schlägt tolle Pässe, arbeitet aber noch zu wenig im Spiel gegen den Ball.
Außen haben wir über Helmbrecht und Karger eigentlich eine hohe Qualität, die bislang noch zu selten gezeigt wurde. Bei aller Kritik an Mölders muss doch herausgestellt werden, dass dieser vorne ein ständiger Unruhefaktor für jeden Gegner war und mit dem linken (!) Fuß eine gute Abschlussqualität unter Beweis stellt.
Defensiv fehlt insbesondere im zentralen Mittelfeld ein giftiger Abräumer. Von 10 engen Zweikämpfen wie z.B. Pressschlägen verlieren wir leider mindestens acht.
Meines Erachtens sollte – falls finanziell möglich – im Tor, im defensiven Mittelfeld und auch im Sturm nachgelegt werden.
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

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