Versuch einer Analyse extremer Leistungsschwankungen

Schon in der Vorrunde gab das Leistungsverhalten unserer Löwen einige Rätsel auf.
Nach sehr ordentlichen Spielen in Braunschweig, gegen St. Pauli und in Paderborn, als auch gut gepunktet werden konnte, setzte es in schlimmen Heimspielen zwei Pleiten gegen Frankfurt und Heidenheim. Diese Schwankungen dürfen sich nun keineswegs wiederholen, aber die indiskutable Vor- und Einstellung gegen Bielefeld stimmt einen nach den letzten v.a. kämpferischen Spielen sehr nachdenklich.
Woran krankt das Löwenspiel 2016?

Meiner Meinung nach liegt der „Hund schon ganz vorne begraben“, da praktisch nie ein situationsgerechtes Pressing gespielt wird.
Wie schwach sind doch viele Zweitliga-Hintermannschaften, wenn man sie zumindest punktuell mit aggressivem Anlaufen unter Druck setzt!
Lediglich Mölders versucht dies in Ansätzen, wird aber von seinem Partner Okotie häufig allein gelassen. Die erste Defensive ist aber die eigene Offensive und gerade in Heimspielen sollte schon erwartet werden dürfen, dass wir Druck ausüben.
Dieses fehlende Forechecking setzt sich dann im Mittelfeld fort, wo vor allem die Liendl-Seite defizitär nach hinten arbeitet.
So hat man permanent das Gefühl, der Gegner habe einen Mann mehr auf dem Feld. Wir lassen – nicht nur nach eigener Führung – die Gäste gewähren, oft sogar bis zum eigenen Strafraum. Lediglich der Stabilitätspakt Bülow-Stahl (Letzterer leider schon wieder verletzt) sorgte immer wieder für Balleroberungen bereits im Mittelfeld.
Problembereich Nummer 1 sind aber die vielen schnellen Ballverluste im Umschaltspiel, bedingt durch ungenaues Passspiel, fehlendes Antizipieren (kein Entgegengehen) und schlechte Ballannahme unter und sogar ohne gegnerische Bedrängnis. Insbesondere Aycicek, dessen kämpferische Einstellung ansonsten 1a ist, und Lacazette waren gegen die Arminia in diesen Bereichen absolute Schwachpunkte.
Hinten stehen wir eigentlich relativ stabil, wobei man schon auch mal erwarten darf, dass ein Torhüter zumindest Meister seines Fünfmeterraumes sein sollte.
Was wiederum der Innenverteidigung deutlich mehr Sicherheit geben würde.

Zusammenfassend sei noch angemerkt, dass man sich in den letzten sieben Spielen nicht auf das Standardglück (-können) und das Prinzip Zufall im Spielaufbau verlassen sollte, ganz schnell wieder zu einer kompakten, kampf- und laufintensiven Einheit und zu einer mental gefestigten Löwengemeinschaft auf dem Platz finden sollte.
Dann und nur dann wird es zum Saison-Minimalziel Klassenerhalt reichen.

Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

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