Rote Pharisäer und blaue Selbstzerstörer

Heute fällt es einem alles andere als leicht, beim Bloggen nicht zu emotional zu werden.
Hier die Blauen, unsere große Fanliebe, wieder einmal am Rande des Abgrunds stehend nach der gewiss nicht mehr unerwarteten Drohung des arabischen Investors, seine Zuwendungen nicht nur komplett einzustellen, sondern bisher erfolgte sogar bis Ende Mai zurückzufordern. Man braucht kein Prophet zu sein, um angesichts der ablehnenden Haltung vieler Delegierter zum nächsten Politamateur HEP in Vereinsreihen, eine chaotische und anarchische Delegiertenversammlung zu erwarten.
Es droht nicht mehr und nicht weniger als die letzte Zerreißprobe dieses doch eigentlich so wunderbaren Vereins, der sich niemals auf diese unsägliche Pseudopartnerschaft mit den Roten dort draußen im Fröttmaninger Millionengrab einlassen hätte dürfen.
Damals begann aus Wildmosers Größenwahn heraus, begünstigt von einem komplett unfähigen Aufsichtsrat (Danke, Herr Möchtegern-Ministerpräsident aus München!) der Anfang vom Ende, das nun – so hat es leider Gottes den Anschein – nur noch als endgültiges Finale dieses irrwitzigen Investorendeals im Dauersiechtum vollzogen wird.
Lieber aber ein Ende dieses Schreckens, dieser Selbstzerfleischungen, dieses Verlustes an letzter Selbstachtung und Autonomie des TSV 1860 München, zur Not – und ich hätte nie gedacht, dies einmal in den Mund zu nehmen – auch ein kompletter Neuanfang im Amateurbereich.
Während sich unsere „Löwen“ weiter selbst vernichten, ist die Wirtschaftsmacht FCB (Titel des Focus der Vorwoche) auf dem besten Weg, auch den Skandal um seinen Steuerbetrüger, nach Aussagen vieler eines der größten Pharisäer, den dieses Land je zu Gesicht bekommen hat, weitgehend unbeschadet zu überstehen.
Was sind schon 20 oder 30 Millionen, die der Ulmer Metzgersohn für sein Insiderwissen mal schnell mal vor Abschluss eines FCB-Vermarktungsdeals von Adidas einkassiert und „Hopp Schwyz“ transportiert hat, gegen einen Götze-Transfer, mit dem man den härtesten sportlichen Konkurrenten einen Tag vor dessen eigenem Halbfinale gegen die „Königlichen“ aufwühlt, erschüttert und entscheidend schwächt.
Gegen alle Regeln des sportlichen Anstandes und Fairplay. Aber so, und nur so, verdrängt man die schlimmen Schlagzeilen eines vom Sockel gestürzten Präsidentendenkmals endgültig ganz weit nach unten. Man stelle sich solch einen Transfer einmal zwischen Barca und Real vor!!! Niveauloser geht es einfach nimmer.
Ihr werdet nie „Königliche“ sein, dazu fehlen euch Anstand, Respekt, Demut und Sportsgeist. Da könnt ihr jetzt 10 mal in Serie die CL gewinnen, „königlich“ werdet ihr gnadenlosen Transferregelbrecher und Solidaritätsbetrüger der BL, ich sage nur Kirchdeal mit 40 Millionen vor 10 Jahren, niemals, nie in eurer Vereinsgeschichte werden.
Mir ist es ohnehin ein Rätsel, wie Clubs ala Real, Barca und ManU trotz wesentlich höherer Umsätze rote Zahlen im dreistelligen Millionenbereich schreiben, während ausgerechnet der mit seinem zockenden Steuerflüchtling an der Vereinsspitze doch so solide aufgestellte FCB fast 300 Millionen auf dem Festgeldkonto hat.
Aber da ist bestimmt alles mit rechten Dingen zugegangen …

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