Größer hätte der Kontrast gestern nicht sein können: Nach einer abenteuerlichen Dolomitentour durch die verschneite Hochgebirgswelt mit dem höchsten Punkt, dem 2232 m hoch gelegenen Pordoijoch unweit des Langkofels, war ich schon extrem gespannt auf das Videotextergebnis des Löwenspieles gegen die bis dato noch nie in München gegen Sechzig erfolgreichen Kiezkicker. Eigentlich fühlte ich vorsichtigen Optimismus, auch die Kulisse war erfreulich gut. 31500!
Die Rückkehr von den höchsten Berggipfeln in die allertiefsten Niederungen des grausamsten Löwenblues machte nicht einmal die Wucht eines frustigen Videotextaufrufes erforderlich, war ich doch kurz vor unserer Ankunft im Weingut Landhaus in Girlan von einem auf dem Weg zu einer Weinprobe befindlichen Bayernfan, unserem Tischnachbarn aus Penzberg, mit der Unerbittlichkeit der 0:2-Heimpleite nach einem wiederum desaströsen, blamablen und unglaublich schlechten Auftritt konfrontiert worden. Gibt es etwas Aufbauenderes für einen Tiefblauen, als die Nachricht vom endgültigen Abschiednehmen von jeglicher zarter Aufstiegshoffnung aus dem Munde eines Tiefroten zu empfangen?
Die Ausschnitte in der Sportschau verstärkten meinen Blues.
Leblos. Lustlos. Bis auf Kiraly und ganz wenige Ausnahmen eine Mannschaft ohne Führung. Ohne Zusammenhalt.
Eine Ansammlung von eigentlich guten Kickern ohne Bindung. Ohne Struktur im Spiel. Ohne System, wie ausgerechnet der laut allen Presseberichten grottenschlechte Halfar monierte.
Löwen ohne Fitness. Ist das vielleicht der Knackpunkt, warum unsere Mannschaften – egal, unter welchem Trainer – seit fast einem Jahrzehnt regelmäßig im Oktober und November so grausam – mit Verlaub – abkacken? Fehlende Fitness aufgrund ungenügender Trainingsdosierung und nachlässiger Vorbereitungsarbeit?
Alles nur Spekulation, gewiss. Vielleicht aber doch ein Schlüssel zur Beantwortung der uns Fans so bewegenden Frage: Warum sind Aalen, FSV Frankfurt, Paderborn etc. fitter als die Herren Volz, Halfar, Lauth und co?
Die Böden in den nächsten Wochen werden tiefer. Auch unser Blues???
Vom Pordoijoch in die tiefsten Niederungen des Löwenblues …
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