Blauäugige Löwenhoffnungen …

Man darf als Löwenfan zumindest darauf hoffen, dass sich die Mannschaft am Samstag gegen Kellerkind Bielefeld (was werden da für wehmütige Erinnerungen wach an die legendären Relegationsspiele 1977 mit dem „Wunder“ von München und dem Sieg im Frankfurter Entscheidungsspiel!) nicht nochmals völlig hängen lässt und den unbedingt erforderlichen Dreier einfährt, um nicht noch in bedrohliche Nähe des Abstiegsrelegationsplatzes 16 zu gelangen. Eigentlich unfassbar, haben wir doch nominell (!) neben Köln und Kaiserslautern einen der besten Kader dieser 2.Bundesliga.
Wer jetzt blauäugig bleibt und den Ernst der Lage verkennt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Am Samstag ist Abstiegskampf angesagt, sind Charakterspieler wie ein Biero gefragt und keine Laumeier, die 90 Minuten lang belanglos Pirouetten drehen.
Man darf als Löwenfan auch darauf hoffen, dass die Personalentscheidung Poschner, dessen Berufserfahrung sich doch mehr auf beratende als gestaltende Aktivitäten beschränkt, kein weiterer Fehlgriff war. Wenn man bedenkt, was beispielsweise bei den Roten an geballter sportlicher Kompetenz in Führungsetage und Aufsichtsrat hockt, dann erschrickt man manchmal fast über die leitenden Personen, die die Zukunft unseres Vereins zu verantworten haben und deren eigentliche Kompetenz weniger sportlichen Grundqualifikationen, sondern eher der Sympathie für „Blau“ entlehnt scheint.
Warum es in den letzten Jahrzehnten praktisch nie gelungen ist, ehemalige Spieler oder gar Trainer in wichtige Entscheidungsfindungsprozesse miteinzubinden, wird wohl das Rätsel der jüngsten Vereinshistorie bleiben.
Man darf als Löwenfan abschließend nochmals und das mit Herzblut hoffen, dass der Kardinalfehler der letzten 15 Jahre, dieser Einzug in die nunmehr rot dominierte Erlebniswelt dort draußen, wo niemals das Herz des Löwen Wurzeln schlagen wird, endlich aktiv und innovativ angegangen und korrigiert wird.
Dies ist die Wurzel aller Löwenprobleme und hier hilft nur noch eine zeitnahe und grundlegende Wurzelbehandlung. Wir sind am Müllberg fehl am Platz!
Wo bleibt hier die Vision, dies zeitnah umzusetzen?
Damit dieser kränkliche, marode und fast schon mitleiderregende Löwe endlich wieder im Stolz und Feuer in den Augen seiner leidenschaftlichen Anhänger leuchtet und das Brüllen wieder neu lernt. Ein Brüllen, vor dem auch die Roten ängstlich zurückweichen würden.
So viel Blauäugigkeit musste heute einfach mal sein.
Blau bleiben – es gibt keine schönere Farbe!

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