Giasing – Sehnsuchtsort der Löwenseele

Vielleicht habt ihr gestern in B 3 auch die sehr ansprechende Doku über den altehrwürdigen Münchner Stadtteil Giesing mit dem Titel „Von Menschen und Löwen“ gesehen. Wenn nicht, meine Empfehlung, auf die Mediathek des bayerischen Fernsehens zurückzugreifen.
Giasing – Heimat des Löwen. Charmant präsentiert. Durchaus auch melancholisch.
Aber auch mit Menschen, die den Stadtteil mit ihrer Individualität wieder zum Leben erweckt haben und durchaus auch für den Erhalt alter Bausubstanzen kämpfen.
Lebenskünstler. Graffiti-Designer, Cafebesitzer, Kioskinhaber.
Und mittendrin an diesem Sehnsuchtsort, der viele Menschen wieder hierher zurückkehren lässt. Unsere Sechziger. Endlich auch wieder dahoam.
Am Ort unserer Erfolge: Meisterschaft 66, Vizemeister 67, Aufstiege 77, 79, 91, 93, 94.
Klassenerhalt 95.  Immer in Giasing. Dort wo der Löwe seit jeher am lautesten brüllt.
Giasing. Dort, wo Sechzig ganz tief drinnen steckt. Nicht in Fröttmaning oder im Olympiapark. Nein . In unseren blauen Löwenseelen.
Es herrscht eine tiefe Verbundenheit zwischen den Menschen, die hier leben und ihrem „Sechzge“, das auch zu unserem, meinem Sechzge in den letzten 50 Jahren geworden ist.
Eine tiefe Verbundenheit, die man nicht erklären, aber leben und in sich spüren kann.
Giasing atmet Sechzig.
Warum soll es – Herrschaftszeiten noch einmal – nicht möglich sein, die Kapazität wieder auf 22 000 wie in der Zweitligasaison 2004/2005 zu erhöhen?
Sind wir nur geduldet, oder doch auch von der Stadt gewollt in der Heimat?
Giasing ist und bleibt ein blauer Stadtteil.
Ich hab Gänsehaut bekommen, als mich die Filmbilder an meine Kurzlesungen im Mai 2015 bei einer auch von Stefanie Dilba begleiteten Stadtteilführung durch Altgiesing
erinnerten.
Schon in den Siebziger Jahren schien das Sechzger Stadion dem Abriss geweiht, 20 Jahre später drohte das gleiche Schicksal. Dank echter Löwen wie Roman Beer, Richi Ostermaier oder Dr. Markus Drees konnte dies abgewendet werden.
Und nun sollten wir aktuell froh und dankbar sein, nicht nach Heimstetten oder Unterhaching zu den Heimspielen ausweichen zu müssen.
Sechzig ist wieder da. Hoffentlich in einigen Jahren auch wieder dort, wo wir sportlich hingehören. Im Profifußball.
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

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