Immerhin 13 Spieltage dauerte es diesmal, ehe wieder einmal ein Trainer als schwächstes Glied der Misserfolgskette gehen musste. Runjaic war mit großen und möglicherweise zu hohen Ansprüchen und Erwartungen geholt worden, denen er nie gerecht werden konnte.
Dieser gestern erneut so blutleeren Mannschaft fehlte es vor allem an einem: Fitness!
Erschreckend, dass in 95 Minuten nur ein sehenswerter Sprint des neben Olic agilsten Münchners, Levent Aycicek, zu bestaunen war. Olic hätte seinem Führungstreffer unbedingt kurz darauf das vielleicht nervenberuhigende 2:0 folgen lassen müssen, aber selbst einem so erfahrenen und abgezockten Spieler flatterten allein vor dem Tor die Nerven.
Was danach kam, das war ein sportlicher Offenbarungseid. Gegen schwache Lauterer spielten unsere Sechziger unkonzentriert, pomadig, blutleer, temperamentlos, fahrig, unstrukturiert, behäbig, lauffaul. Kein Tempo. Keine überraschenden Durchbrüche über außen oder gar die seit Jahren verwaiste Mitte. Keine vertikalen Spieleröffnungen.
Wie eine AH-Mannschaft.
Als Fan bist du erstmal restlos bedient.
Heute also das erwartbare Machtwort des Investors, der sich nun – so hat es zumindest den Anschein – deutlich intensiver als in den Jahren zuvor um sein „Spielzeug“ kümmert.
Runjaic hat es nicht geschafft, aus dem aufgeblähten Kader eine schlagkräftige, harmonische und kampfstarke Löweneinheit zu formen. Eichin steht eindeutig mit in der Verantwortung und muss zwingend Ergebnisse liefern. Viele Transfers sind nicht nachvollziehbar.
Biero soll, darf oder muss es kurzfristig erneut richten. Möge er dieser verunsicherten und auch durch die ständigen Personalrochaden verwirrten Mannschaft wieder wie in der Vorsaison die Tugenden impfen, die In Liga 2 unverzichtbar sind.
Kämpfende, bissige, aggressiv anlaufende Sechziger wollen wir sehen!
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!