Mit sehr großer Betroffenheit hat unsere Löwen-Familie die Nachricht vom heutigen Tod Manni Wagners aufgenommen. Zumindest für ein paar Stunden hielt die leidgeplagte und sportlich verzweifelte Gemeinschaft den Atem an.
Ein großer Löwe ist von uns vergangen. Wahrscheinlich trotz aller Radis, Grossers, Brunnenmeiers oder Millers der Größte. Keiner, der sich selbst ständig in den Mittelpunkt stellte. Keiner, der die Mikrofone und Kameras suchte, um sein Ego auszuleben. Keiner, der sich je respektlos über seinen Löwenverein oder sportliche Gegner ausgelassen hat.
Nein. Der Manni war einer von uns, immer mitten drin im Löwenrudel.
Bescheiden. Gut zuhörend. Bodenständig. Umgänglich. Freundlich. Sachlich fair. Geerdet.
Ein Ehrenmann.
Der Manni war der Vorzeigelöwe für uns Mittelaltrige wie auch die ganz Jungen. Einer, dem man gerne zuhörte. Weil er was zu sagen hatte. Von einer Vereinstreue sprach, die heute zu einem kümmerlichen Fremdwort im eiskalten Profitfußball geworden ist. Trotz der Reusschen Vertragstreue.
Der Manni lebte Sechzig und die Liebe zu diesem wunderbaren Verein. Und da er kein Schaumschläger, Selbstdarsteller oder gar Profilneurotiker war, spielte er auf Funktionärsebene nie eine große Rolle.
Dafür spielte und lebte er sich in die Herzen so vieler Löwenfreunde.
Weil er authentisch war. Glaubwürdig. Treu wie sonst keiner der vielen Aktiven seit 1953.
Froh bin ich und dankbar. Tief dankbar, ihn in den letzten fünf Jahren über einen gemeinsamen Freund näher kennengelernt haben zu dürfen. Dankbar für die trostreichen, motivierenden Worte, wenn ich wieder einmal an unseren Löwen oder meiner schweren Krankheit zu verzweifeln drohte. Dankbar für den Löwenmut, den er in sich trug.
Wenn ich nur an unsere allerletzte Begegnung im Löwenstüberl am 12.Dezember zurückdenke … Wie er sich mit mir über den Erfolg von „Sechzig Momente“ freute, zu denen er ein wunderbares, sehr persönliches Vorwort schrieb. Für deren Aufnahme in den Fanshop er sich so sehr einsetzte. Wie wir uns leidenschaftlich über unsere Sorgen bezüglich der aktuellen Löwenmannschaft austauschten und er beiläufig erwähnte, keine Interviews zur prekären Lage zu geben, um die Verantwortlichen nicht noch mehr in die Schusslinie zu bringen. So war er, der Manni, ein fairer Pfunds-Sportmann.
Wie er dann für meinen Freund eine persönliche Widmung auf dem Parkplatz ins Buch schrieb und dann – leicht hinkend – zurückging. Dieses Bild werde ich mein Leben lang nicht vergessen.
Zurückging in seine Heimat, die Grünwalder Straße 114. Wo er 62 Jahre lang der gute Geist war. Und es auch weiter sein wird. Von oben.
Dein Himmel wird immer und ewiglich ein weiß-blauer sein.
ELIL – so wie es auf deiner Visitenkarte stand.
Ruhe in Frieden, du wunderbarer Mensch und Löwe, Manni Wagner!