Es fehlt noch die Balance

Noch ganz unter dem Eindruck des gestrigen „Spuks vom Betze“, als sich unsere Mannschaft aufgrund taktischer Disziplinlosigkeit und physischer Unterlegenheit in eigener Überzahl den Schneid abkaufen ließ, der Versuch einer Ursachenforschung.
Fangen wir aber mit dem Positiven an: Diese neue Löwenmannschaft hat eine gänzlich andere, eine offensive und dominante Spielphilosophie, deren Pressing gestern über weite Strecken sehr überzeugend wirkte. Es wurde Fußball gespielt! Allerdings birgt diese Spielweise erhebliche Tücken in sich, wie man gestern leidend am Bildschirm erfahren durfte …
Du brauchst eine gesunde Balance aus schnellen (!!!) Defensivleuten, dazu zu den ballsicheren und auch spielintelligenten Bedia und Sanchez auch im Mittelfeld eine körperliche Präsenz, wie sie unser blutjunger Kapitän Weigl (ich bin unschlüssig, ob Moniz dem Jungen mit dieser Bürde nicht eine zu hohe Last auferlegt) nach der Pause gegen die äußerst rustikal, die Grenze zur Unsportlichkeit überschreitenden und vom miserablen Schiedsrichter Dankert nie zurück gepfiffenen Pfälzer nicht zu leisten imstande war. Du brauchst im harten Zweitligaalltag keinen unfitten Ballzauberer wie Leonardo, dessen Spiel schön anzusehen, aber selten produktiv war, sondern zweikampfstarke, robuste Spieler, die in der Phase zwischen Minute 46 und 68, als das Spiel allmählich kippte, auch mal ein Zeichen gesetzt hätten:
Unter dem Motto: Mit uns nicht!
Ärgerlich waren die bereits angesprochenen taktischen Disziplinlosigkeiten und lässigen Ballverluste (da bin ich wieder bei Leonardo), als stellenweise fünf Löwenspieler vor dem Ball im gegnerischen Strafraum herumturnten, statt mit einem kompakten Mittelfeld den spielstarken Lauterern den Zahn zu ziehen. Hier – so meine ich, aber hinterher kann man immer schlau daherreden – hätte Moniz rechtzeitig auf die insgesamt schwache Defensivleistung unserer Mannschaft reagieren und den Abwehrverbund stärken müssen. Spieler, die ohnehin nicht fit waren, sollten auch nicht 85 oder 90 Minuten drauf bleiben, wenn draußen gute Alternativen verfügbar sind.
Nun hat die Mannschaft leider statt eines so leicht möglichen positiven Drucks und wohl rund 40000 gegen Leipzig wieder einmal schon zum Saisonauftakt einen gefährlichen Negativdruck. Moniz wird die richtigen Lehren aus dem gestrigen Spiel ziehen müssen.
Es gilt, die richtige Balance zu finden.
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

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