In der „Jagdsaison“ abgestürzt wie Tom im Comic …

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A 8 irgendwo zwischen Salzburg und Chiemsee gestern auf der Busrückfahrt aus Kroatien. Im Bord-TV läuft „Tom und Cherry“, jenes pädagogische Antisozialisierungsprogramm, um die mitgereisten Kinder bei Laune zu halten. Meine ganz persönliche Laune fällt zur gleichen Zeit um 1860 Grad, als ich das tolle Ergebnis und den neuerlichen Dresdenalptraum lesen darf.
1:3 in einem Spiel, das unbedingt gewonnen werden musste … Löwenwahnsinn.
Und dann denke ich mir, mittendrin wieder im alljährlichen, so unerträglichen, so nervigen und melancholischen Löwenblues des Spätherbstes:
„Sind diese, unsere Löwen, nicht wie der Tom in der Geschichte?“
Sich selbst großmäulig zum Aufstiegsfavoriten erheben, die Jagdsaison für eröffnet erklären (erinnert das nicht fatal an die genauso großkotzig begonnene Auftaktspielzeit in diesem immer gruseliger werdenden „Löwenkäfig“ da draußen, in dem wir wie ein zahnloses Raubtier nur noch vor uns dahinvegetieren, verspottet von einem pöbelnden Ossimob?) Damals die „adios-2.Liga-Tour“, heute die „Jagdsaison“. So wie der Tom immer wieder jämmerlichst auf die Schnauze fällt, ausgetrickst von einem Mäuschen, so sind wir Löwen im 10. Zweitligajahr endgültig angekommen in der Traurigkeit und Melancholie des ewigen Verlierers. Als graues Löwenmäuschen der 2.Liga?
Nicht einmal 6 Wochen sind vergangen, als wir alten und die vielen, vielen jungen Löwenfreunde mit einem breiten Grinsen und einem Leuchten in den Augen nach dem grandiosen Pokalfight gegen doch so starke Dortmunder das Stadion verließen, stolz auf diese, unsere Mannschaft. Ich habe es an dieser Stelle schon einmal angedeutet, verbunden mit der Hoffnung, dass sich Geschichte bitteschön nicht wiederholen möge, aber das Jahr 2008 mit dem wunderbaren Pokalkrimi gegen die Roten und dem darauffolgenden Totalabsturz von einem Spitzen- in einen Beinaheabstiegsrang scheint sich zu wiederholen. Mit einem Trainer, der seit dem FCK-Debakel hilflos wirkt, leblos. Einer Mannschaft, in der nicht alle bereit sind, sich für die lauffaulen Akteure im Sturm den A. aufzureißen. Die völlig verunsichert und verängstigt wirkt. Der man zurufen möchte:
Steht endlich auf, wenn ihr Löwen seid!
Es kann nicht sein, dass man nach 60 Sekunden daheim ausgekontert wird. Es kann nicht sein, dass man seit Wochen haarsträubende Ballverluste in der eigenen Hälfte produziert, die zu Gegentoren führen, man aber im Spiel darauf wieder auflaufen darf. Es kann nicht sein, dass Spieler in der 2.Liga, in der Kampf, Kampf und nochmal Kampf angesagt ist, ohne jegliches Herzblut auf dem Platz stehen. Übrigens die gleichen Kicker, die gegen den BVB 120 Minuten lang leidenschaftlich um jeden Zentimeter Boden gekämpft hatten.
Es kann nicht sein … Dass wir Löwenfans immer wieder, jedes Jahr aufs Neue, in den Monaten Oktober und November auf der Achterbahnfahrt der Fangefühle ins tiefste Löwenblues-Loch abstürzen.
4 Punkte hinter Aalen. 4 Punkte hinter Paderborn.
Mit sage und schreibe 6 Punkten von 27 aus den letzten 9 Spielen.
Das übrigens hätte der Schmidt (9 aus 18, zum Vergleich Funkel: 6 aus 21!) auch geschafft.
Steht endlich auf, wenn ihr Löwen sein wollt!
In Bielefeld. Gegen Fürth. In Bochum. Gegen Union. Steht endlich auf!

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