Nehmt den Spielern endlich die Alibis!

Liest man die Statements unserer Spieler nach dem mehr als schmeichelhaft niedrigen 0:3 gestern am Betzenberg gegen einen Gegner, der uns 90 Minuten lang überrollte und an die Wand spielte, dann geht einem schon die nicht vorhandene Hutschnur hoch:
„Wir waren nur bei 15 %“ – „Die Unruhe um Schäfer war kein Grund für unsere schwache Leistung.“ (warum wird sie dann überhaupt erwähnt???) – „Das Dortmundspiel hat viel Kraft gekostet.“ – usw. usw.
Tut mir leid, meine Herren, ich kann dieses negative Dauergeschwafel und die permanente Suche nach nicht existenten Alibis im Misserfolgsfall nicht mehr hören und vielen Löwenfans geht es bestimmt genauso.
Wie wäre es einmal mit dem zarten Ansatz einer positiven Mentalität gewesen?
Etwa so:
„Mensch, war das ein Genuss gegen den BVB vor diesen großartigen Fans. Denen müssen wir etwas zurückgeben. Das ist unsere allererste Spielerpflicht.“
Oder: „Mit diesem Biss, mit dieser taktischen Disziplin, mit dieser Laufbereitschaft gehen wir die schwere Aufgabe am Betzenberg an.“ – Oder:“Am Dienstag geht’s auf die Wiesn. Nochmal so eine kämpferische Topleistung wie gegen den BVB, wie werden uns da die Fans feiern!“ – Oder:“Diese Kulisse wie im Pokal, die holen wir uns mit Klasseergebnissen in den nächsten Spielen nochmal zurück. Das wollen wir wieder erleben!“ usw.

Das Dortmundspiel mit seiner elektrisierenden Wirkung auf viele frustrierte Fans, die endlich wieder mit Löwenstolz im Herzen den Heimweg angetreten hatten, wäre doch so wunderbar zum Initial für eine tolle Saison geeignet gewesen. Stattdessen lieferten unsere im Ligavergleich trotz mittelprächtigen Teametats wirklich nominell gut besetzten Kicker einen unterirdischen Auftritt ab.
Diese Mannschaft braucht sofort (!) und ganz dringend eine Blutauffrischung durch hungrige, schnelle (auch handlungsschnelle!) Spieler aus der Regionalligamannschaft, auch wenn die erst an das Niveau der 2.Liga herangeführt werden müssen. Mit denen aber jeder von uns 1860 mal mehr Geduld hätte als mit polnischen, kroatischen oder deutschen Ex-Nationalspielern ,deren Körpersprache allein schon ein Ausdruck nicht vorhandener mentaler Grundstärke ist.
Nur wenn es Funkel gelingt, positiven personellen Druck in diesem nicht gut zusammengestellten Kader mit einem Überangebot an Innenverteidigern und defensiven Mittelfeldspielern zu erzeugen ,wird er erfolgreich sein. Dazu muss er den Mut haben, auch etablierte Spieler aus dem Kader zu streichen.

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