1860 braucht einen Radikalschnitt!

Es war keine Überraschung mehr, dass Trainer Alex Schmidt nach dem wohl schlimmsten Heimauftritt des TSV 1860 in fast 10 Zweitligajahren heute entlassen wurde. Zu chaotisch, zu leblos (insbesondere in HZ 2), zu uninspiriert und im Spielaufbau fast schon roboterhaft schlecht war der an Arbeitsverweigerung grenzende Fußballabend einer Mannschaft, die sich charakter- und wehrlos ihrem Schicksal ergab und am Ende 7:12 Torschüsse gegen die zuvor sieglose Fußballgroßmacht Sandhausen verzeichnete.
Am Ende einer Woche der neuentdeckten Löweneuphorie (im Nachhinein werden die Verantwortlichen so was von heilfroh sein, dass der Vorverkauf für das Dortmundspiel nicht erst nächste Woche gestartet wird) muss sich aber auch die Mannschaft endlich einmal sehr kritisch hinterfragen, ob alle 14 eingesetzten Spieler die Bezeichnung Profifußballer zurecht tragen.
Sechzig braucht meines Erachtens einen Radikalschnitt und muss sich von Akteuren trennen, die seit Jahren puren Durchschnitt und professionelle Gleichgültigkeit gegenüber den unglaublich leidenschaftlichen Fans verkörpern.
Lieber hungrige, junge Spieler wie einen Steinhart, Geipl oder Ott einbauen und denen zugestehen, auch mal Fehler machen zu dürfen, als dieses unerträglich statische Spiel ohne Zug zum gegnerischen Tor noch länger mitansehen zu müssen. Dieses quer – zurück , quer-zurück, quer-breit und dann quer-lang und planlos. Wir haben Platzhirsche, die nicht bereit sind, auf dem Platz für Sechzig alles zu geben. Auch brauchen wir knallhart leistungbezogene Verträge, bei denen nur auf Platz 1 bis 5 sehr gut verdient werden kann und die Grundgehälter deutlich gesenkt werden.
Ein erfahrener Trainer mit taktischem Geschick, Herzblut in der Motivation und der Bereitschaft, alte Löwenzöpfe endlich abzuschneiden, müsste her. Die Mannschaft hat es sich redlich verdient, einen Coach zu bekommen, der sich solche Leistungen wie gestern nicht bieten lässt. Wie wären wohl ein Wettberg oder Lorant in der Kabine abgegangen!
Es stinkt einfach sportlich zum Himmel, wenn man solche Steilvorlagen, sich oben festzubeißen, leichtfertig wegschmeißt.
Wenn ich allein daran denke, wie ein David Ulm bei den Sandhausern unser komplettes Mittelfeld spielerisch, kämpferisch und läuferisch flott gemacht hat … Da kann etwas nicht stimmen in der professionellen Grundeinstellung einiger Akteure.

Dieser Beitrag wurde unter Leos Blau-derei veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.