Für die wenigsten war der heute angekündigte Rücktritt von Dieter Schneider noch eine Überraschung, wenngleich ich es für sehr bemerkenswert halte, dass er allein den Zeitpunkt bestimmt hat und sich nicht der Beliebigkeit eines zuletzt immer konfuser agierenden Aufsichtsrates unterwerfen wollte, der ihm und seinen Präsidiumskollegen die Gefolgschaft verweigerte.
Wenn man so in den letzten Wochen in Internetforen und Onlineportalen des allgegenwärtigen Münchner Fußball-Boulevards mitlesen durfte, dann stellte sich schon die Frage, wie widerwärtig, wie feige, wie kleingeistig doch viele im Löwenvolk sind.
Ohne Frage: Schneider machte Fehler, vor allem im Innenverhältnis zum Investor, auch seiner zu intensiven Einflussnahme in das sportliche Tagesgeschäft.
Den sogenannten Shitstorm, der sich aus der Anonymität der sogenannten sozialen Netzwerke über ihn ergoss, den hatte er dennoch definitiv nicht verdient.
Selten hatte 1860 München in den letzten Jahrzehnten solch einen integren, honorigen und bodenständigen Präsidenten, dem es bei aller – der Vereinsnot geschuldeten – sklavischer Investorengebundenheit immer um das Wohl unserer Löwen ging.
Einer, dem keine Fahrt zu einem noch so abgelegenen Fanclub zu weit war, selbst in gesundheitlich belasteten Zeiten, um Rede und Antwort an der Basis zu stehen.
Einer, der auch finanziell zu 1860% hinter dem Verein stand und hoffentlich weiter stehen wird.
Viele wünschen ihm nun die Fähigkeit, Abstand zu gewinnen, auch ein gesünderes Leben ohne die „Droge“ 1860 zu führen.
Die Zukunft wird zeigen, ob sich meine Prognose, dass uns dieser redliche, hart arbeitende Präsident schon in naher Vereinszukunft sehr fehlen wird, bewahrheitet.
Respekt, Herr Schneider! Sie haben sich selbigen wie auch den Neid und die Eifersucht so vieler Selbstdarsteller und Profilneurotiker in diesem Club redlich erarbeitet.
Respekt, Herr Schneider!
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