Löwenbluesspiel-Rangliste der 0:1-Heimspiele

Der gestrige Abend hatte alles, um in der Rangliste der allerschlimmsten Löwenbluesbegegnungen einen würdigen Platz einzunehmen:
Tristesse pur rund um dieses so löwenfremde, so hässliche Konstrukt da draußen mitten in der Fröttmaninger Pampa. Bei „angenehmen“ Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Eishockeyfeeling wie in Klostersee oder Miesbach in fast leeren Stadien.
Dieses verlorene und doch so lautstarke Häuflein der Treuesten der Treuen, so versprengt in diesem 71000er Bayernmoloch sitzend, stehend, fluchend, bangend, hoffend, resignierend. Und doch zwei (!) Minuten vor Schluss ein „Steht auf, wenn ihr Löwen seid“ anstimmend. Unglaublich, aber eben auch Sechzig.
Dann dieses gruselige Gekicke über 60 Minuten und das dramatische Chancenversieben (es waren tatsächlich auch exakt sieben Großchancen) in der letzten halben Stunde.
65 % Ballbesitz. 30:6 Torschüsse. 11:1 Ecken. 0:1 Tore …
Dazu die unverhohlene Schadenfreude der Bochumer Bayernfreunde in der Südkurve.
0:1-Heimpleiten gegen Grottengegner, die zuvor wochenlang nichts verrissen haben, sind aber schon Vereinstradition bei 1860 München.
Ich erinnere mich schmerzlich an ein 0:1 gegen den Tabellenletzten Schweinfurt 05 im Frühjahr 1974. Genauso diese beiden Punkte fehlten ums am Ende zum Erreichen der Aufstiegsrunde, die uns der Club mit seinem Ausgleichstor gegen Bayreuth in der 87.Minute des allerletzten Spieltages noch klaute.
In der Neuzeit fallen einem spontan die legendären Duelle mit Ahlen an einem Montagabend 2010 und das unfassbare gleiche 0:1 gegen Rostock in der Vorsaison ein.
Wir haben diese Spiele überlebt und wir werden auch den düsteren gestrigen Abend überleben. Löwen, die wir schließlich sind!
Blau bleiben im schlimmsten Zweitligaalltagsgrau.

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