Rückblick: München 1972, 40 Jahre ist das mittlerweile her, ein Wahnsinn, wie die Zeit vergeht … Olympia und seine Faszination, die alle noch so gehypten und „public beviewten“ Fußball-WMs und EMs aus meiner ganz persönlichen Sicht um ein Vielfaches übertrifft. Fantastische Sportarten mit großartigen Athleten, die vier Jahre auf diesen einen Moment hingearbeitet, sich im Training geschunden haben. Sportarten, die auf dem Altar des Fußball- und Formel 1-Wahns geopfert wurden, ansonsten doch kaum noch eine Rolle spielen. Welcher Sechstklässler in dieser Republik kennt einen Roger Federer, einen Paul Biedermann, eine Britta Steffen, einen Timo Boll, einen Michael Phelps, eine Serena Williams? Erschreckend die einseitige Präferenz für eine Sportart und dann oft auch nur für den einen, den anderen Münchner Club bzw. die Nationalmannschaft.
Olympia in München 1972 – für mich das herausragende sportliche Erlebnis meines bisherigen Lebens, trotz aller Fußballländerspiele, Europacupmatches, Weltmeisterschaften im Skilauf, Skispringen, Eishockey und der Leichtathletik.
Da wird man schon fast sentimental: Ein 12jähriger Bub unter 80000 (schon am Vormittag bei den Vorkämpfen) … Der Goldsonntag mit Wolfermanns, Kannenbergs und Falcks Furioso, die Verzweiflung der vielen, vielen britischen Fans über das Scheitern ihrer Goldhoffnung Dave Bedford über 10000 Meter mit des Finnen unglaublichen Schlussspurtes nach vorausgegangenem Sturz, allerdings – wie sich später herausstellen sollte – alles andere als „Doping-Viren-frei“.
Der Tag danach mit dem sensationellen Siegessprung der 16-jährigen Ulrike Meyfarth, in der Südkurve unter lauter enttäuschten Österreichern erlebt. Deren Favoritin Gusenbauer scheiterte am eigenen Nervenkostüm, so wie vorgestern das hochgepuschte Red-Bull-Kunstprodukt gegen Luxemburgische Hobbykicker in der CL-Quali!
Und .. In der gleichen, doch so magischen, so elektrisierten Olympiastadionsnacht das menschen-, freiheits- , sportgeist- und den Weltfrieden verachtende abscheuliche palästinensische Terrorwerk im olympischen Dorf. Bis heute für mich ein unverzeihlicher Frevel, der die fröhlichsten Spiele aller Zeiten jäh zerstörte.
Olympia ist Magie, Magie des direkten Duells, Magie der Sensationen und Favoritenstürze. Trotz aller gruseligster Vermarktungsmaschinerien, politischer Zwänge und schlimmster Dopingskandale. Olympia ist Faszination Sport mit dem Fußball als Randnotiz. Auch darum bin ich großer Olympiafan!
Warum ich großer Olympiafan bin!
Dieser Beitrag wurde unter Leos Blau-derei veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.