Lieber U.H. …

Sie sind ein Namenskollege von mir und stammen zudem aus einer Stadt, die nur 50 km Luftlinie von meiner Heimat entfernt ist.
Gestern hat man Sie wieder enthusiastisch jubeln sehen nach dem späten 2:1 gegen farblose Madrilenen. Wie schön für Sie.
Und dennoch möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf den letzten Sonntagabend zurückschauen, als Sie live im Skystudio wieder einmal in der Ihnen so eigenen Charakterart die Erklärung dafür ganz persönlich ablieferten, warum viele Fußballfreunde in unserem Land (nicht nur wir Löwenfans) Sie und Ihre Art des Niederlagenverdauens einfach nicht ertragen.
Sie haben am Sonntag eine riesengroße Chance verpasst, lieber U.H., zumindest einen Teil der lange schon verspielten Sympathien zurückzugewinnen. Sie hätten einen fairen Verlierer im unterlegenen Meisterduell mit Dortmund (seit Oktober verlor ihr Millionenkonstrukt  16 ! Punkte auf den BVB!!!) abgeben können, indem Sie einfach mal geschwiegen hätten. Aber nein: Sie mussten Ihren Dauerfrust über die neuentdeckte Zuneigung vieler Fußballfreunde in Deutschland zu einer attraktiv und leidenschaftlich aufkickenden Ruhrpottmannschaft herauslassen, indem Sie Manager, Mannschaft, Verein, Aktie und weiß Gott noch was attackierten. Steckt hinter allem vielleicht doch die Urangst, dass Ihr „Mia san mia“-Club nur für seine Erfolge von vielen Erfolgsgetreuen geliebt wird, nicht aber für die Art und Weise des Umgangs mit anderen?
Sie hätten am Sonntag ein Ausrufezeichen des Respekts vor dem zumindest in den beiden letzten Spielzeiten sportlich besseren Rivalen setzen können.
Daraus wurde leider nur ein klägliches Fragezeichen des eigenen sportlichen Anstandes.

Dieser Beitrag wurde unter Leos Blau-derei veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.