2:2 als Spiegelbild einer Saison

Man muss immer auch zurückschauen, wo 1860 vor der Saison stand: Keine nennenswerten Neuzugänge, Leistungsträger aus finanziellen Zwängen abgegeben, keine Planungssicherheit bis in den Juni hinein. Ein sicherer Mittelfeldplatz im sogenannten Jahr der Konsolidierung war die Zielvorgabe der Verantwortlichen.
Nun steht die Mannschaft 5 Spieltage vor Saisonende auf einem ordentlichen 6.Platz, also alles im Lot? Nun, der einfache Löwenfan stellt sich schon die eine oder andere Frage:
1. Warum zeigt das Team in vielen Spielen, so auch am heutigen Ostersonntag beim 2:2 in Paderborn, eine insgesamt ordentliche Leistung, um dann gegen einen FSV Frankfurt, Hansa Rostock oder Dynamo Dresden (Vorrunde) komplett abzutauchen?
Niemand träumte ernsthaft von einer Fortsetzung der tollen Serie im Vorfrühling, aber man darf gar nicht daran denken, was mit lediglich 10 statt der tatsächlich erreichten mickrigen 6 Punkte aus den vergangenen 7 Spielen möglich gewesen wäre? Dann wären wir jetzt mittendrin im „Schneckenrennen um Platz 3“, hätten am Mittwoch 35000 und nicht 15000 Zuschauer gegen Duisburg.
2. Warum machen Spieler wie Bülow, ein gewiss technisch starker und zudem menschlich feiner Spieler, immer wieder die gleichen Stellungsböcke, die zu Elfmetern und völlig unnötigen roten Karten führen?
3. Warum kriegen die hungrigen „jungen Wilden“ nie Einsatzchancen über 90 Minuten?
Reicht das Vertrauen der sportlichen Leitung in diese Akteure offenbar doch nicht?

Für 2012/13 brauchen wir auf mindestens 5 Positionen handlungsschnellere, körperlich robustere Spieler. Das Projekt „Spitzenteam“ darf keine unlösbare Planungsaufgabe sein!
Das 2:2 von Paderborn war insgesamt ein Spiegelbild einer Saison, die für die Löwenfans schon einer Achterbahnfahrt glich. Traumhafte Kombinationen, wunderbare Tore, aber auch haarsträubende Abwehrblackouts. Vor allem defensiv muss zukünftig der Hebel angesetzt werden. 40 Gegentore sind mindestens 10 zu viel, um ganz vorne zu landen.

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