Solidarität und Zusammenhalt im Löwenrudel?

Es ist bekannt, dass ich zu den bekennenden Arenagegnern zähle und nach wie vor inständig auf einen baldigen Ausstieg aus diesem roten Erlebniswelt-Moloch dort draußen hoffe.
Nur sollte aktuell die sportlich dramatische Situation eindeutig im Vordergrund stehen und da stellt sich für mich schon die Frage, ob es mit der vielgepriesenen Solidarität und dem Zusammenhalt im Löwenrudel wirklich zum Besten bestellt ist.
Es gibt viele Beispiele aus Liga 1 und 2, wie schwere sportliche Krisen den Verein, Mannschaft wie Funktionäre und Fanumfeld zusammenschweißten.
Denken wir nur an Bremen, wie die nach einem Totalabsturz, der schon auch auf die permanenten Kaputtkäufer von der schäbigen Geldstraße zurückzuführen war, im Vorjahr in den entscheidenden Spielen zusammenstanden und den Klassenerhalt packten. Oder an den HSV und VFB, die einen vergleichbaren Niedergang zu verkraften hatten und dennoch immer auf eine unglaubliche Fangemeinde zählen können. In Liga 2 der FCK vor wenigen Jahren, dem 2008 noch der Absturz in die Drittklassigkeit drohte. Oder gar der BVB vor einem knappen Jahrzehnt in wirtschaftlich wie sportlich desaströser Zeit.
Da stand eine Stadt, eine ganze Region hinter ihrem Club!
Und bei uns? Ich habe ja Verständnis dafür, wenn viele sich diese gruselige Heimbilanz nicht mehr antun wollen, aber Zuschauerzahlen im Bereich 16000 bis 20000 in den letzten Heimspielen sind kein positives Zeichen für engen Zusammenhalt und Unterstützung, die die Mannschaft doch so nötig hat. Wir bringen ja nicht einmal den Mittelrang der Nordkurve voll, dazu blickt man auf eine halbgefüllte Haupttribüne, eine halbleere Gegengerade und einen sogenannten  „wilden Süden“, in dem sich ein paar Hundertschaften versprengter Fans tummeln.
Trostlos, wenn über 55000 Plätze frei bleiben. Und da lasse ich mich auch nicht vom letzten Heimspiel gegen den Club am 17. Mai blenden, wenn wohl 12000 bis 15000 Gästefans und aufgrund der Sonderkonditionen angelockte Fanclubs zum ersten (und letzten?) Mal für eine gute Kulisse sorgen werden.
In der Not …. ja, da zeigt sich, wer wirklich ein tiefblaues Herz hat und nicht nur zum Sky-Sofagucker mutiert.
Mein ganz großer Respekt und Dank gilt den „Giasinga Buam“ und der Nordkurve, die Leidenschaft, unbedingtes Zusammenstehen in der größten Krise und den blauen Treueschwur zu unserem wunderbaren Verein vorleben!
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

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