Ohne Ordnung und ohne Führung!

60 Minuten Traumfußball und dann solch ein Einbruch! Wir Löwenbluesler haben Ähnliches in allerdings nicht ganz so extremer Form im November 2008 erlebt, als ein 3:0 nach 73 Minuten gegen das legendäre Wehen-Wiesbaden nicht zum Sieg reichte.
Aber was gestern im Berliner Olympiastadion beim 4:4 zwischen Deutschland und Schweden passierte, toppt alles und trägt mit Sicherheit nicht dazu bei, dass die spanische, französische, brasilianische oder argentinische Konkurrenz wieder mehr Respekt vor der DFB-Elf zeigen wird. Dabei war doch nach dem überzeugenden 6:1 in Dublin und einer lässigen, leichtfüßigen Spielweise gegen die Skandinavier alles bereitet, was den anderen Großmächten des Fußballs Respekt eingeflößt hätte. Ehe eine völlig indisponierte Hintermannschaft mit einem vogelwilden Badstuber (den traut sich ein Löw in der Öffentlichkeit natürlich nicht so an den Pranger zu stellen, wie er es beim Dortmunder Schmelzer getan hatte, schon allein aus Angst vor dem mittlerweile selbsternannten Allmächtigen des deutschen Fußballs vom Tegernsee!) und ein Team ohne Führung und Ordnung in dieses peinliche Endergebnis schlidderte.
Mit einem Kapitän, der ohne jede taktische Disziplin noch in der 88.Minute sinnentleert vorne herumturnt statt endlich einmal seine Primäraufgabe als Linksverteidiger wahrzunehmen und diese verunsicherte Defensive zu stabilisieren. Mit einem Keeper, der sich sofort dem allgemeinen Chaos anpasste statt endlich einmal Ruhe und Weltklasse zu verkörpern. Mit einem defensiven Mittelfeld, das nie in der Lage war, Ruhe und Sicherheit in der brenzligen Schlussphase auszustrahlen. Respekt aber vor den Schweden, die eine großartige Moral an den Tag legten und nicht einmal unverdient einen Punkt mitnahmen.

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