Unbesiegtes Mittelmaß

Keine Frage: Positiv herauszustellen nach der gestrigen Nullnummer in Bochum ist die Defensivbilanz mit erst zwei Gegentreffern in fünf Spielen. Auch die Tatsache, noch unbesiegt zu sein, erfreut das Löwenherz.
Aber …ein dickes Aber! In dieser zwar sehr ausgeglichenen, aber auch höchst durchschnittlichen zweiten Liga sind unsere Sechzger mit der bislang gezeigten Spielweise auf dem Weg ins Mittelmaß, wenn nicht ganz rasch – möglichst schon am Sonntag zum Wiesnauftakt gegen den Fünffachsieger Braunschweig – der spielerische Knoten aufgeht und endlich mal eine dominantere Spielphilosophie erkennbar ist.
Machen wir uns doch nichts vor. Bis auf die erste Halbzeit in Kaiserslautern, als aggressiv, schnell und vor allem genau gespielt wurde, haben die Löwen spielerisch ganz viele Wünsche offen gelassen.
Alle (!) Neuzugänge bieten sehr überschaubare Durchschnittsleistungen, die alten Hasen wie Kiraly (ganz stark auch in Bochum), Lauth oder Aygün sind im Gegensatz dazu aktuelle Leistungsträger.
Volz. Permanent überlaufen in HZ 1, dann etwas besser sortiert. Wojtkowiak. Bieder. Ohne offensiven Zug wie ein Rukavina, auch wenn dessen Flanken selten einen Abnehmer fanden. Tomasov. Zu verspielt. Nicht mehr als gute Ansätze. Stoppelkamp. Die Nummer 10 ist mir ein sportliches Fragezeichen. Blanco. Siehe Tomasov. Immerhin gute Ballbehauptung. Er hätte daheim mal wieder eine Chance von Anfang an verdient. Insgesamt viel Stückwerk und ein leider überfordertes zentrales Mittelfeld, in dem ein kluger Aufbauspieler und Initiator wie Bochums Iashvili fehlt.
Fazit: Wir sind viel zu selten am Ball, arbeiten weiterhin schwach gegen selbigen und verlieren diesen oft äußerst leichtfertig.
Braunschweig. Ingolstadt. Sandhausen. Woche der Wahrheit.
Bitte verschont uns vor einem erneuten Herbst-Einbruch. Beißt euch durch, was in Bochum zumindest kämpferisch spürbar war.

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