Ich bin seit über 50 Jahren leidenschaftlicher und leidensfähiger Fan des TSV 1860 München. So etwas wie heute habe ich noch nie erlebt. Nach dem Sieg in Essen und der damit verbundenen Chance, wieder oben anzudocken, unterlag man heute Abend der „Übermannschaft“ Verl mit 0:4 und setzte die Serie der bodenlosen Heimspiele fort. Da gewinnt man in Essen und hat die Chance, den Kontakt nach oben herzustellen. Und was passiert? Während der Gast permanent ins Pressing geht, ist Anlaufen für Sechzig ein Fremdwort. Hobsch als Musterbeispiel. Schon vor dem harten Platzverweis für Kozuki war das Spiel der Löwen kaum erträglich. Ein Lorant hätte wohl schon nach 20 Minuten einen Tobsuchtsanfall bekommen. Auch die Fans stellten früh ihren sonst so starken Support ein, Zurecht. Nach der Pause kein Aufbäumen. Keine Zweikampfbereitschaft. Keine Struktur auf dem Spielfeld. Die sechste Heimpleite, dieses unerträgliche 0:4 gegen Verl, beschämender Auftritt einer Mannschaft, die keine ist. Unser Trainer kommt sympathisch rüber, aber dieses Team braucht nach der Winterpause einen, der mit seiner Leidenschaft alles, aber wirklich alles, aus dem Kader herausholt. Spieler, die nicht an ihre körperlichen Leistungsgrenze gehen, gehören aussortiert. Vielleicht hat der heutige Offenbarungseid doch noch etwas bewirkt. Vor allem muss dieser unerträgliche Heimkomplex ganz schnell der Vergangenheit gehören. Trotz allem Frust – blau bleiben!