Die Internationalisierung des TSV 1860 München

Keine Frage. Der Profifußball hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert und viele Clubs ähneln eher einem von Investoren beherrschten Wirtschaftsunternehmen, einer Geldanlage, die 50 + 1 – Regel ist lange schon ausgehöhlt und schlichtweg nur noch eine Farce.
Spieler beziehen utopische und durch nichts gerechtfertigte Gehälter, mit denen der ganze afrikanische Kontinent wirtschaftlich saniert werden könnte.
Der Fußball, nach wie vor ein Sport, hat schon lange seine Unschuld verloren. Auch bei 1860 werden für Zweitligaverhältnisse und angesichts der gezeigten Leistungen obszöne Summen für Durchschnittskicker gezahlt.
Dass Hasan Ismaik nach drei gruseligenSpielzeiten nun das Heft des Handels auch personell in die Hand nimmt und nach dem gescheiterten Versuch mit Erikson vor ein paar Jahren diesmal mit einem renommierten Trainer aus Portugal sein Glück versucht, kann ihm nicht einmal übel genommen werden.
Pereira hat in Porto und Piräus bei europäischen Topclubs unter Beweis gestellt, dass er mit seinem emotionalen Auftreten als Trainer, seinem taktischen Geschick (wurde erst kürzlich von einem gewissen Pep bestätigt) und seinem Charisma Erfolge einfahren kann.
Ob dies bei unserem, unruhige Fahrwasser zielgerichtet ansteuernden Traditionsverein auch gelingen mag, steht in den vorweihnachtlichen Sternen über dem Bethlehemer Stall.
Himmlischer Beistand ist ihm dabei sehr zu wünschen.
Dennoch bleibt bei aller Internationalisierung und „Investorierung“ ein schaler Beigeschmack. Wie wird sich wohl unser geliebter Verein in naher Zukunft präsentieren, wenn Präsidenten und Aufsichtsräte eher einer Marionette als einer Führungspersönlichkeit ähneln?

Blau bleiben in großen Umbruchzeiten – es gibt keine bessere Farbe!

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