Ein Spiegelbild der ganzen Saison

11 Punkte liegt eine Mannschaft wie Paderborn nach diesem Spieltag vor 1860 München. Unglaublich und doch bittere Realität für eine Löwenmannschaft, deren heutige Leistung beim 0:1 gegen Tabellenführer Köln vor der Saisonrekordkulisse von 33600 (darunter neben enorm vielen Geißbockfans mein in Kalifornien lebender Bruder mit seinen beiden fußballbegeisterten Kindern und mein Lesungsfreund Erich Rueß) ein Spiegelbild der missglückten Spielzeit 2013/14 war.
Bemühen und Einsatzbereitschaft in Ordnung, mehr aber auch nicht. Die absolute Gier, ein Spiel unbedingt gewinnen zu wollen, fehlte auch heute. Die wenigen, allerdings hochkarätigen Torchancen in HZ 1 gegen zunächst alles andere als überzeugende Kölner wurden geradezu haarsträubend vergeben. Hinten herrschte nach dem Seitenwechsel das kollektive Chaos (vor allem auf Wojtkowiaks linker Seite) und lediglich unserem Oldie im Tor war es zu verdanken, dass es bis zur Minute 85 torlos stand.
Es fehlt dieser Sechzgermannschaft an Qualität im schnellen, genauen Passspiel und vor allem an einem ruhenden Pol im Mittelfeld, der das Spiel auch in kritischen Phasen an sich reißt und Torgefahr verkörpert. Stoppelkamp trägt zwar die 10, kann sich aber nach seinen Leistungen gegen Topgegner die zuletzt geäußerten Erstligapläne abschminken. Scorerpunkte allein sind kein Qualitätsnachweis, wenn man in den wichtigen Spielen abtaucht bzw. ohne Leaderqualitäten ist. Bierofka mag als Joker brauchbar sein, ansonsten reichen bei aller Sympathie für diesen Herzblutlöwen Dynamik und Durchsetzungsvermögen nicht mehr aus, um höheren Ansprüchen gerecht zu werden.
Wenn unser Investor nicht bereit ist, den Geldbeutel bezüglich des Kaders zu öffnen, werden wir auch in den nächsten Jahren das Urgestein in Liga 2 bleiben. Auch muss die Entscheidung in der Sportdirektorenfrage jetzt und unverzüglich getroffen werden, um nicht völlig in der Luft zu hängen. Ich bin nach desaströsen 11 Rückrundenpunkten (von 33 möglichen!) mittlerweile auch der Meinung, dass wir endlich einen konzeptionell denkenden, leidenschaftlichen Trainer brauchen, der das Optimum aus dem Kader herausholt. Platz 9 in einer der schwächsten zweiten Liga aller Zeiten ist ein Witz!
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

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