Konsequenzen vor dem Freitag

Die Spielzeit 2016/17 war in jeder Hinsicht – ganz egal, wie die Regensburg-Relegation enden mag, ein Totalfiasko für Präsidium, Investor, sportliche Leitung, Mannschaft und uns verzweifelte Fans.
Wenn du mit diesem Kader von rund 30 erfahrenen Spielern (von denen viele zuletzt nicht einmal den Sprung in den 18er-Stamm schafften) nicht in der Lage bist, mindestens Platz 10 zu erreichen, dann stimmt eindeutig etwas im Gesamtkonstrukt „1860 Profifußball“ nicht.
Wenn du am Ende unerfahrene Spieler aus der RL-Mannschaft einsetzt, die ihre Aufgabe nicht einmal schlecht machen, dann sei die Charakterfrage für etliche Akteure gestellt, die in den vergangenen Wochen ihr fürstliches Zweitliga-Salär auf der Tribüne absaßen.
Mehrfach wechselnde Personalrochaden im Management und auf der Trainerposition haben definitiv nicht zu Nachhaltigkeit und  Stabilität im ohnehin sehr fragilen Vereinsganzen geführt.
Wir haben mit Pereira als Chefcoach und seit kurzem Ayre als Geschäftsführer durchaus etablierte und renommierte internationale Fachleute, die ich für die Misere bedingt oder gar nicht verantwortlich machen will.
Versagt hat in allererster Linie die Mannschaft mit einem Kader ohne den Zusammenhalt, der zwar beim seltenen Torjubel gegeben zu sein scheint, aber insgesamt sehr trügerisch erscheint.
Die Bilanz mit sage und schreibe 18 (!!!) verlorenen von 34 Spielen ist einfach nur blamabel. Auch das deutlich negative Torverhältnis spricht Bände.
Dabei sah es doch bis zur 92. Minute des kämpferisch überragenden Heimspiels gegen den souveränen Meister Stuttgart Anfang April noch nach einem gesicherten Mittelplatz aus.
Dann wurden aus den letzten sieben Spielen jämmerliche 4 von 21 möglichen Punkten geholt, Platz 16 war die einzig logische Konsequenz.
Eigentlich unerklärlich, zumal 60 oft die spielerisch und läuferisch dominierende Mannschaft war. Wie konnte diese negative Zuspitzung sein?

Die katastrophalen, einer Zweitligamannschaft unwürdigen individuellen Aussetzer

Diese ziehen sich wie ein roter Faden (ich weiß, diese Farbe sollte man eigentlich hier nicht erwähnen …) durch  die Saison. Rückpässe zum Gegner als Steilvorlage zum Torschuss. Kerzen im eigenen Strafraum. Ballverluste ohne Not im Spielaufbau.
Die Namen der „Täter“ sind bekannt und zuletzt patzte im entscheidenden Moment auch noch unser Keeper kapital. Das negative Highlight einer Saison, das uns den Ligaerhalt kosten kann.

Die miserable Bilanz im Torabschluss

In wie vielen Spielen hatten wir deutlich mehr Torschüsse und klarere Chancen als der Gegner, man denke nur an das lange Zeit in Überzahl beherrschte Heimspiel gegen Union, das trotz 25:4 Torschüssen mit einem 1:2 endete.
Beides, die krassen individuellen Fehlleistungen wie auch kläglich vergebenen Großchancen, sind im Verbund mit dem seit Jahren praktizierten Unvermögen, ein 1:0 über die Zeit zu bringen, ein zentraler Faktor der Misere.

Regensburg wird uns mit seinen schnellen Offensivkräften und dem klugen Konterspiel alles an Handlungsschnelligkeit und aggressivem Dagegenhalten abverlangen.
Als Konsequenz muss zwingend ein Torwartwechsel (wann hat uns Ortega zuletzt ein Spiel gewonnen???) und die Systemumstellung auf zwei pressende Stürmer stehen.
Unsere Jungs müssen von der ersten Sekunde an Gas geben ohne Ende, wer nicht mehr kann, der muss zeitnah ersetzt werden.
Wenn wir einen Drittligisten, der sich in der Vorsaison noch mit unseren Amas herumschlug, nicht bezwingen können, gehören wir nicht mehr in Liga 2.
Ich bin so was von gespannt, wie sich unsere Herren in den beiden Spielen präsentieren werden. Auf uns leidende Fans können sie sich auf jeden Fall verlassen.
Zu 1860 %.

Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

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