Harmonie statt Chaos

Alle, die sich sensationslüstern auf den Weg in die Münchner Tonhalle zur MV gemacht hatten und auf chaotische Wortduelle gehofft hatten, all die Zyniker, Weltuntergangspropheten und Dauermiesmacher, die sonst in den sozialen Netzwerken ihr schlimmes Unwesen treiben, mussten heute enttäuscht nach über sechs Stunden Versammlungsmarathon den Heimweg antreten.
Souverän führte der frühere Kultusminister und Interimspräsident Siegfried Schneider durch die Veranstaltung. Man spürte allen Handlungsträgern im Verein deutlich an, dass die Sehnsucht nach einer ruhigen und geordneten MV nach all den Wochen des Chaos und der Grabenkämpfe größer war als das Bedürfnis, alte Rechnungen zu begleichen oder sich selbst zu inszenieren. Einen überaus überzeugenden Auftritt legten der Investorenverhandler Karl-Christian Bay und vor allem Geschäftsführer Markus Rejek hin. Sachlich. Aber auch emotional. Seine Kernaussagen: „Die Fehler liegen bei 60 im System. … Man legt sich immer wieder selber Steine in den Weg …. Ruhe ist wichtig …
Man darf zurecht stolz sein auf die eigene Nachwuchsarbeit (aktuell 11 Eigengewächse im Profikader (!)“. Wohltuend informativ und medial unterstützt.
Positiv ist auch, dass der bisherige Vize, Schatzmeister Heinz Schmidt, dem im Frühherbst zu wählenden neuen Präsidium voraussichtlich erhalten bleibt, ein sehr guter Mann.
Auch die Wahl des Verwaltungsrates brachte ein Ergebnis, mit dem wohl ganz viele der fast 800 Stimmberechtigten im überhitzten Saal der Tonhalle leben können.
Insgesamt ein Sonntag, der nach ganz schlimmen und diffusen Vereinswochen Mut macht, dass sich 1860 – auch in seiner Eigenständigkeit gegenüber dem Investor – durchaus auch von seiner positiven Seite zeigen kann und im Zusammenhalt seiner Mitglieder lebt.
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

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