Wie gewinnt man Heimspiele???

Dies wird die zentrale Aufgabe für unser Trainerteam sein, wenn man den Klassenerhalt, das Minimalstziel dieser verkorksten Saison erreichen will.
Das gestrige eher schmeichelhafte 1:1 gegen die schwächste (!) Auswärtsmannschaft der Liga war in meinen Augen ein Musterbeispiel, wie es niemals klappen wird.
Während uns der Gegner mit mindestens drei, manchmal gar mit fünf Spielern sehr früh und rund um unseren eigenen Strafraum attackierte, aggressiv presste und dies bis in Minute 90 mutig praktizierte, zeigten unsere Offensivleute wieder einmal, was alibimäßiges Anlaufen bedeutet. Kein Speed. Kein Wille zum echten Pressing. Das kann doch nicht wahr sein, im „eigenen“ Stadion nur auf Konter zu setzen.
Nur macht man es sich zu einfach, wenn man nur die beiden vordersten Spieler kritisiert. Unser Kardinalproblem seit mindestens 5 Jahren besteht darin, dass der im modernen Fußball so wichtige erste zentrale Aufbauspieler, der Sechser, nie attackiert und zu Fehlern gezwungen wird, wie es die Aalener vor allem in Hälfte 1 gegen Stahl und Sanchez permanent vorlebten. Warum darf wirklich jeder Sechser einer Gastmannschaft – sei es am Anstoßkreis oder sogar in unserer Spielhälfte – gemütlich, geruhsam den Ball annehmen, noch ein paar Kreisel drehen und dann seelenruhig aufbauen?
Kann mir das mal einer erklären, warum ein Stahl, der für solche eine Aufgabe als Zerstörer des gegnerischen Spielaufbaus doch absolut prädestiniert wäre, dies nicht tut (tun darf?) ?
Dies ist doch die Schaltstelle, die Schnittstelle im Spiel, die es leidenschaftlich zu bearbeiten und auszuhebeln gilt.
Wie gewinnt man Heimspiele? Mit Mutlosigkeit, Passivität, Ängstlichkeit und Zauderei niemals. Sondern mit Draufgehen, Draufhalten, auch mal Draufsteigen.
Wann endlich werden diese im Abstiegskampf geforderten Grundtugenden in Heimspielen gezeigt? Ein einziges Mal hat es diese Saison geklappt. Man denke nur an das von Rodri mit Pressing erzwungene 2:0 durch Sanchez im einzig guten von 13 Heimspielen gegen Greuther Fürth Ende September.
Noch bleiben vier Heimspiele, um mit einer Wende in der spieltaktischen Einstellung das Undenkbare abzuwenden.
Gegen Aue am Ostersonntag muss die Mannschaft „press-beißen!“
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

 

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