Des Löwen Höhle am magischen Berg

Mit dem Abstand von drei Tagen möchte ich noch einmal kurz auf den X-Tausend-Nachmittag in unserem Sechzgerstadion zu sprechen kommen. Vielleicht sollten sich die Löwenverantwortlichen, die ja auch beim Amaderby mit 12000 anderen Augen- und Ohrenzeugen vor Ort waren, bei allen berechtigten Kritikpunkten doch mal bewusst machen, welche positive Energiequelle dieses über 100 Jahre alte „Vereinsheimatmuseum“ darstellt, wie viel an Einmaligkeit, Einzigartigkeit und an anderen Orten (selbst im Fußballmutterland England!) längst vom Aussterben bedrohter sensationeller Atmosphäre hier vorzufinden ist. Während mich in der ungeliebten AA bei jedem „Heimspiel“ noch mehr das beengende Gefühl befällt, dass dieser rote Erlebniswelt- Moloch nie unsere Heimat war und sein wird. Weil er Sechzig auf eine falsche Art und Weise künstlich überhöht, finanziell aussaugt und eine permanente negative Energie (auch für unsere Spieler, die vor 14000- 15000 und leeren Wänden kicken müssen!) verkörpert.
Um Sechzig zu begreifen, muss man einfach Giesings Höhen lieben.
Den Fußmarsch vorbei an heruntergekommenen Skateranlagen durchs Grün auf den heiligen Berg der Löwen. Die vielen Kneipen und Restaurants rund um diesen Fußballtempel, an dem sich Vergangenheit und Gegenwart des TSV 1860 direkt an einer Straßenkreuzung begegnen. Die unglaublich vielen, unglaublich lautstarken Junglöwen in der Stehhalle, die mit einer Inbrunst und Leidenschaft die Liebe zu unserer Heimat besingen, dass einem warm ums Löwenherz werden muss.
Auch das komplette Fehlen jeglicher Businesslogen (ich weiß, im heutigen Fußball überlebenswichtig und doch in ihrer Nichtbelegung in der AA destruktive Kraft für unseren Verein!). Die Bodenständigkeit. Die Erdung. Die Demut, die uns nach all den harten Jahren so fundamental vom Zweitgeborenen aus der Seitenstraße unterscheidet.
Das Sechzger …. atmet Sechzig. War immer Sechzig. Wird immer Sechzigs Heimat sein. Des Löwen Höhle am magischen Berg.
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!

Dieser Beitrag wurde unter Leos Blau-derei veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.