Der Präsident hat recht

Gerhard Mayrhofer hat der SZ ein bemerkenswertes Interview gegeben, das im Münchner Boulevard marktschreierisch lediglich auf seine Aussage reduziert wurde, aufgrund der Biergartenatmosphäre am Trainingsgelände sei auch mal ein Training ohne Publikum angedacht, um die Spieler nicht noch weiter zu verunsichern.
Drei andere Anmerkungen von ihm haben es aber in sich:
Zitat 1: „Es geht immer nur um das Schlechte, Negative.“
Zitat 2:“ Das Konstrukt um den TSV 1860 hat das Potenzial, Menschen zu zerstören.“
Zitat 3:“Man muss den ganzen Verein auf links drehen.“
Der Präsident hat recht. Wenn man z.B. auf einer gewissen Internetseite mit blauer Tönung und weihnachtlicher Zahl mitliest, dann kommt einem das kalte Grausen, wie hier – man nennt das wohl einen Shitstorm – Mitarbeiter, Trainer und Spieler auf unflätigste und unfairste Art und Weise angepisst werden. Hier sind überwiegend Menschen am Werk, die ganz offensichtlich den Frust über ihre persönliche Lebenssituation nicht anders kanalisieren können.
Allerdings kann man die Enttäuschung der ganzen Shitstormer bedingt nachvollziehen, gelingt es doch seit Jahren keiner Löwenmannschaft, eine positive Grundstimmung im Verein, wie sie nach dem Dortmundspiel in allen strahlenden Fangesichtern, ganz egal ob Jung oder Alt, spürbar war, auch nur ansatzweise in positive Energie, in eine leidenschaftliche und erfolgsgierige Spielweise umzusetzen.
Man sollte hier beginnen und die Mannschaft auf „links drehen“, das heißt eine kampfbetontere, schnellere, dynamischere und aggressivere Einheit auf den Platz bringen, der wir Fans auch schlechtere Ergebnisse eher nachsehen würden.
Seit Jahren gehört Sechzig zu den Top-Nachwuchsclubs in Deutschland. Diese jugendliche Grundausrichtung der Erstgeborenen im Münchner Fußball sollte sich halt auch in einer jugendlich-attraktiven Spielausrichtung widerspiegeln. Warum eigentlich nicht schon diese Saison die Weichen in Richtung „Juventus“ München stellen?
Blau bleiben – es gibt keine bessere Farbe!